Alles fing an mit Orfeo. Ein internationaler Champion und der zugleich erste Sloughi im Leben von Magdalena Anna Stapinska. Mit ihm begann vor vielen Jahren Magdalenas Leidenschaft für Windhunde. Und damit auch zur Malerei, denn er inspirierte Magdalena zu ihren ersten photorealistischen Zeichnungen. Viele weitere Arbeiten mit ihren Hunden entstanden, so auch Studien auf Hunderennbahnen mit Golo, ihrem Whippet. Kunst entstanden durch die Faszination von Windhunden.

Whippet „Golo“

Magdalena Anna Stapinska ist gebürtige Polin. Sie selbst bezeichnet sich heute gern ironisch als „wilde Mischung“. Ihre Mutter Französin, der Vater Ukrainer, sie geboren in Kattowitz. Im Alter von fünf Jahren zogen sie und ihre Mutter 1974 nach Deutschland.

Sloughis
Es dauerte immerhin noch weitere 20 Jahre, bis sie ihre Leidenschaft zu den Windhunden entdeckte – durch Besuche von Ausstellungen und Windhundrennen. Im Jahr 2003 folgte ihre erste Ausstellung im Schloss Borghees bei Emmerich. Hier waren neben Zeichnungen ihrer eigenen Hunde auch Bilder vieler anderer Windhundrassen zu sehen. Inspiriert von den vielen wunderschönen Tieren auf Windhundausstellungen deutschlandweit und bei Renntagen, die sie damals gemeinsam mit ihren Hunden besuchte. Auch Auftragsarbeiten und Studien für andere Hundebesitzer und deren Lieblinge folgten.

Sloughi
Aber ihre Leidenschaft blieb immer bei den Windhunden in ihrer Einzigartigkeit, Sensibilität und Eleganz.

Italienische windspiele

Sloughi „Pasha Jafu“

Jedoch erst der Umzug nach Dresden 2010 brachte den stilistischen Wandel in ihrer Arbeit. Während ihre Tochter Ballett an der dortigen Paluccaschule studierte, begann sich Magdalena vermehrt abstrakten Figuren, futuristischen Formen, Zellstrukturen und vor allem intensiven Farben zu widmen. Weg von den realistischen Zeichnungen erschuf sie nun eine ganz eigene, neue Welt. Mit ihrer Phantasie und aus dem Unterbewusstsein heraus, beeinflusst durch ihre Umgebung und Beobachtungen in der Natur. „Arcanus Modern Art“, eine Serie ganz außergewöhnlicher, surrealer Zeichnungen war das Ergebnis.

„Meine Inspiration kommt aus dem Kopf. In der heutigen schnelllebigen Zeit versuche ich einfach wieder in das Kleinteilige zu gehen. Die Bilder selber entstehen wie in einem meditativen Prozess. Man muss sich das etwa so vorstellen: Ich sitze vor einem weißen Blatt, mache einen Kreis und irgendwann entsteht ein Gebilde, welches mich dann am Ende durchaus selber überrascht. Von Absicht in der Kunst habe ich mich verabschiedet. Plötzlich nimmt es eine Gestalt an. Und wenn ich diese dann erkenne, führe ich sie einfach weiter. Und am Ende ist es dann ein Fabelwesen. Figuren und Dinge, die uns in unserer wirklichen Welt gar nicht begegnen. Das ist denk ich auch das was es auslösen soll: Dass die Leute etwas sehen und ihrer eigenen Phantasie vertrauen. Sich auf eine Reise begeben, ein schönes Glas Wein nehmen, sich davorsetzen und jedes Mal, das ist mein Anspruch, selbst nach Jahren immer wieder etwas Neues in den Bildern entdecken.“

„Race The Wind 2“
Mittlerweile sind neue Windhunde in ihr Leben gekommen. Die beiden Sloughis Numair und Hamaal, und seit kurzem auch die Italienischen Windspiele Beau und Carat. Umgeben von vier Windhunden scheint es selbstverständlich, dass auch ihre Zeichnungen davon nicht unberührt blieben. Die Dynamik und Lebhaftigkeit der Windhunde draußen im Gegensatz zu ihrer Ruhe im heimischen Wohnzimmer mit meditativen Flair, gleich neben dem großen Zeichentisch. Diese wunderschönen Tiere finden sich nun auch in einigen ihrer Arbeiten wieder.
Die Bilderserie „Race the Wind“ entstand.

Magdalena mit ihren Hunden

„Race The Wind 1“
„Es ist Meditation. Umso mehr man in die Ruhe kommt, umso mehr sieht man in sich selber Details. Wenn ich diese Bilder zeichne ist es meist nicht nach zwei Tagen getan. Je nach Objekt arbeite ich mehrere Monate daran. Es ist eine Art, den Raum zu füllen mit Phantasie. Und wenn man diese Reise in diesem Raum hat, merkt man dass sich danach wieder ein neuer Raum öffnet, der wieder Potenzial für ein Muster hat. Die Ideen findet man überall - wenn man die Augen aufmacht.

„Race The Wind 1“
Viele von meinen Bildern sind nur Schwarz-Weiß und haben vielleicht einen kleinen Farbpunkt, den es zu finden gilt. Je nach Stimmung oder was ich ausdrücken will. Oder auch was sich gerade ausdrückt von ganz alleine.“

Ausstellung 2017
Vielleicht ist es gerade das magische, spirituelle Wesen dieser Windhunde, ihre Kraft und ihre Schönheit, ihre Feinheit und Tiefe in der Seele, was diese Liebe fürs Detail in Magdalenas Arbeiten möglich werden lässt. Nicht mehr das Figürliche, Realistische steht im Vordergrund, sondern der Blick tief hinein in das Wesen. Fast auf Zellebene und meist nur noch mit Lupen für das bloße Auge erkennbar. Und diese wurden von den Besuchern ihrer Ausstellungen 2013 in Dresden und 2017 in Pulsnitz gern genutzt.

„Perspektivensprung“
„Meine Schulmedizinische Ausbildung trägt wahrscheinlich auch ihren Teil dazu bei. Micro-Biologie war nicht so meins eigentlich, aber es waren schon tolle Gebilde was man unter dem Mikroskop so sehen konnte. Das hier ist meine Phantasie. Und wenn jemand auf einem dieser Bilder einen Elefanten sieht, dann ist das auch richtig so, denn es ist seine ganz eigene Phantasie.“

Skulptur „Pretium“
In akribischer Kleinarbeit entstand in den vergangenen Monaten ein ganz neues Werk. Die Skulptur „Pretium“. Was genau sie ist, lässt sich nicht wirklich beschreiben. Ein Windhund, ein Außerirdischer, ein Entführer. Scheinbar dazu da, seinen Betrachter in andere Welt zu „entführen“.

Skulptur „Pretium“
„Ich hatte diese Figur, Pretium, nach 1,5 Jahren fertiggestellt, die durch die Ausgangsidee eines meiner Bilder entstand. Das sollte dieser nächste Schritt sein. Es fing mit dem Kopf eines Windhundes an. Der Gedanke, wie kann ich etwas derartig detailreiches und fein gezeichnetes umsetzen in einer Skulptur. Dann kam die Idee, Teelichterhülsen als Haut zu verbauen. Tausende von Teelichthüllen waren dazu nötig, die sie anfing zu sammeln. Und dann ist am Ende diese lebensgroße Phantasiefigur entstanden. In dieser Figur findet man immer wieder etwas Neues und jeder der sie sieht, kann auch dort seiner Phantasie wieder freien Lauf lassen."

Ausstellung 2017
Magdalena Anna Stapinska entwickelt immer wieder neue Techniken und Formen. Für ihre Kreativität und Phantasie scheint es keine Grenzen zu geben.
„Die neue Zeit ist für mich in Farbe. Der Alltag ist grau genug. Zum Beispiel wenn man nach Indien fährt - dort wird man von Farben erschlagen. Man findet da Farben, die gibt es hier einfach nicht. Und das lässt die Phantasie aufblühen. Dieses Land ist für mich in seiner Vielfalt und reichen Kultur beeindruckend, und auf diesen Reisen entstanden auch viele Werke.
Was mich inspiriert das sind die Kleinigkeiten, die meist in der Schnelllebigkeit verloren gehen. Zum Beispiel wenn jemand ein Glas Wasser auffüllt - dann kommen da diese Wasserblasen hoch.“
Und so wird auch das Leben mit den Windhunden, die Treffen mit Gleichgesinnten bei Rennen und Ausstellungen immer auch Teil und Einfluss in ihren Arbeiten sein. Wie diese jedoch genau aussehen werden – das kann sicher nicht einmal Magdalena selbst vorhersagen.
Kunst und Windhunde sind für Magdalena Anna Stapinska untrennbar geworden.
Wer sich für weitere Arbeiten interessiert oder Kontakt aufnehmen möchte:
Magdalena Anna Stapinska-Jeschke
www.arcanusmodernart.com
Magdalena Stapinka - Jeschke
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